Die naturnahe Abfüllung

Wie wird perlender Apfelwein heute abgefüllt. Zum einen wird das Getränk vergoren und je nach gewünschter Süße die Gärung mittels Microfiltration oder Pasteurisierung gestoppt. Die Abfüllung erfolgt dann unter sterilen Bedingungen unter Zugabe von Kohlendioxid.
Etwas naturnaher, allerdings selten angewandt, kann die Gärung unter Druck erfolgen und auch die Abfüllung erfolgt unter Druck. Hierzu sind jedoch spezielle Gerätschaften erforderlich, die in der Regel den Großbetrieben vorbehalten sind.
Ebenfalls recht selten ist die Anwednung der „traditionellen Flaschengärung“ früher auch auch „Champagnermethode“ (heute ist der Begriff dem Champagner vorbehalten) genannt. Hierbei wird der Saft zuerst zu einem trocken, stillen Wein durchvergoren. Mit einem nachträglichen Zusatz von Zucker zum Wein und der Abfüllung auf Flaschen setzt eine zweite Gärung ein. Nach deren Abschluß wird die Hefe der Flasche entnommen.
Das in Frankreich „Methode Ancienne“ genannte Verfahren nutzt den fruchteigenen Zucker, indem der gärende Wein abgefüllt wird, bevor aller Fruchtzucker vergören ist. So findet die Restgärung in der Flasche statt und baut den entsprechenden Druck auf. Die Resthefe verbleibt hierbei wie beim Hefeweizenbier in der Flasche.
Unser Apfelwein wird nach der zuletzt genannten Methode abgefüllt.

2017

2017 was für ein Jahr. Es begann mit einem sonnigen und warmen März. So sonnig, dass unsere Äpfel die Blüten in den Himmel streckten.

… aber es war sehr früh und die Bienen waren noch nicht soweit. Der dann einsetzende Frost und sogar noch einmal Schneefall im April haben den Blüten zugesetzt. So sehr, dass es dieses Jahr leider nichts geben wird.

Wir hoffen auf ein besseres 2018.

 

 

Apfelwein in Europa

Die Geschichte des Apfelweins ist lang. Sie hat jedoch in verschiedenen Regionen ganz unterschiedliche Ausprägungen angenommen.
Fast als klassische Herkunft wir hier Frankreichs Nordküste angesehen. In der Bretagne und insbesondere in der Normandie wird der Cidre erzeugt. In Frankreich ist die Bezeichnung Cidre geschützt für die perlenden Apfelgetränke aus dieser Region. Verbreitet sind die Varianten Doux und Brut. Als mit deutlicher Restsüße und trocken. Wobei brut für französischen Cidre ein sehr weiter Begriff ist, da der Restzuckergehalt sehr hoch sein kann.
Oft wird das Cidre mit dem Zusatz Fermier angeboten, welches auf seine Bäuerliche Kleinerzeugung abzielt. Das gros des Cidre wird auch hier bereits in großen Betrieben vergoren und abgefüllt, ähnlich den Strukturen unserer Großbrauereien.
In England sind es vor allem die Regionen Somerset, Cornwall und Kent in denen der Cider erzeugt wird. Hier gibt es auch ein ausgeprägtes Angebot in Kneipen, in denen der Cider wie Bier gezapft wird. Der Zuckergehalt ist beim Großteil der Getränke recht hoch und die Kohlensäure ist oft nachträglich zugesetzt. Dagegen gibt es insb. in Kent stillen, durchgegorenen Cider, der jedoch sehr herb ist.
In Spanien konzentriert sich die Erzeugung von Sidra auf die Region um Asturien. Still durchvergoren wird die Sidra hier in einem speziellen Verfahren eingeschenkt. Im hohen Bogen wird das Getränk aus der Flasche in das Glas gefüllt, so dass es in diesem aufschäumt. Der Bodensatz verbleibt in der Flasche.
In Deutschland gibt es zwei unterschiedliche Regionen. Im Frankfurter Raum gibt es den Ebbelwoi und an de Mosel den Viez. Beides sind trocken durchvergorene Getränke mit eher herben Charakter. Gerade in Frankfurt dominieren Großkeltereien den Markt.
Und wie bei Asteriks gibt es da noch eine Region, die sich der industriellen Produktion standhaft widersetzt. In Norddeutschland zwischen Elbe und Ostsee entsteht die Apfelliebe. Unser feiner handwerklicher Apfelwein.